Sinus Pilonidalis (Steissbeinfisteln)
Hier handelt es sich um eine Entzündung des subkutanen Fettgewebes im Bereich der Steissbeinregion. Andere Begriffe für einen Sinus pilonidalis sind Steissbeindermoid, Sakraldermoid, Dermoidzyste, Steißbeinfistel, Jeep´s disease, Raphefistel oder Pilonidalzyste.
Die Ursache ist meist multifaktoriell und entstehen durch folgenden Mechanismus:
- Die Reibebewegungen im Bereich des Steissbeins führt dazu, dass abgebrochene Haare in die Haut hinein wachsen. Dadurch entstehen kleine Öffnungen in der Haut, die Pori oder Pits genannt werden.
- Die Haare dringen immer tiefer ins Gewebe ein, bis ein Fremdkörpergranulom entsteht und sich entzündet. Dadurch kann ein ganzes System aus Fistelgängen unter der Haut im Fettgewebe entstehen, von aussen sind jeweils nur die Pori sichtbar.
- Eine tiefe Gesässfalte, Uebergewicht, eine starke Behaarung sowie übermässige Schweißsekretion können die Entstehung eines Pilonidalsinus begünstigen.
Symptome
Eine akute Entzündung imponiert durch eine Schwellung und Schmerzen, meistens etwas seitlich der Gesässfalte. Die Entzündung kann zu grossen Abszessen führen. Die Diagnose wird in der Untersuchung durch das typische Bild und durch Tasten des Befundes gestellt.
Behandlung / Therapie
Eine spontane Heilung eines Pilonidalsinus ist sehr selten, meistens kommt es immer wieder zu Entzündungen oder Sekretion. Es wird daher immer eine operative Sanierung empfohlen. Diese wird oft in zwei Schritten durchgeführt:
- Zuerst wird der akute Abszess gespalten (Abdeckelung), um eine Eindämmung der Entzündung zu erreichen.
- In einem zweiten Eingriff wird nach Abheilen der Entzündung das ganze Fistelsystem ausgeschnitten. Dies kann je nach Grösse des Befundes minimalinvasiv über kleine Schnitte durchgeführt werden.
Bei Wiederauftreten eines Pilonidalsinus oder bei sehr grossen Befunden kann auch eine Lappenplastik durchgeführt werden.