Elektroneurographie
Im elektrophysiologischen Labor werden Erkrankungen des peripheren Nervensystems (z.B. Entzündungen oder Verletzungen von Nerven), der Übertragung vom Nerv auf den Muskel (z.B. Myasthenie) und der Muskeln (z. B. Myopathien) diagnostiziert.
Mit der Untersuchung kann das Ausmass der Schädigung bestimmt, eine Aussage über die Prognose (z.B. nach Nervenverletzungen) getroffen und die Therapiemöglichkeit erläutert werden.
Elektromyographie (EMG)
Muskeln arbeiten mittels elektrischer Ströme, um ihre Kraft zu entfalten. Diese elektrischen Signale können mittels der Elektromyographie hörbar und sichtbar gemacht werden. Bei Muskelschwäche und gelegentlich bei Muskelschmerzen werden deshalb die Muskeln untersucht.
Dazu wird mit einer feinen Präzisionsnadel (etwa so dick wie eine sehr feine Spritzennadel) in den Muskel gestochen und die Stromproduktion des Muskels in Ruhe, bei leichter oder maximaler Anstrengung gemessen. Die Untersuchung wird je nach Problem an einem oder mehreren Muskeln durchgeführt und dauert je nach Komplexität 10 Min. bis 1 Stunde. Der Nadelstich kann als schmerzhaft erlebt werden. Die Untersuchung selbst hat aber keine anhaltenden schädlichen Nebenwirkungen.
Elektroneurographie (ENG)
Nervenbahnen arbeiten ähnlich einem elektrischen Kabel. Um die Funktion zu prüfen, kann man an einer Stelle dieses „Kabels“ einen Reiz (kleine Stromschläge ähnlich einem Viehstopper) geben und messen, wie schnell und wie gut dieser Reiz zu einer anderen Stelle weitergeleitet wird. Die elektrischen Impulse werden z.T. als etwas unangenehm empfunden. Im allgemeinen wird die Untersuchung aber gut vertragen. Anhaltende schädliche Nebenwirkungen gibt es nicht.
Funktionsuntersuchungen des vegetativen Nervensystems
Die Untersuchung der Herzfrequenz (wie EKG) oder des Hautwiderstandes (mittels einzelner kleiner Stromreize wie bei Elektroneurographie) gibt Auskunft über die Funktion der dünnsten Nervenfasern, die das vegetative Nervensystem bilden.