Medikamentöse Behandlung (systemische Therapie)
Stellen sich in der Umgebungsabklärung bei Neudiagnose eines Prostatakrebses Ableger, sogenannte Metastasen, heraus, ist eine Heilung nicht mehr möglich. Diese Ableger betreffen am häufigsten die Lymphdrüsen und das Skelettsystem, können aber auch in anderen Organen vorkommen. Dann erfolgt die Behandlung medikamentös durch eine Hormonentzugstherapie, eine Chemotherapie oder einer Kombination aus beidem. Die Hormonentzugstherapie hat sich in den vergangenen Jahren durch neue und heutzutage ergänzend eingesetzte antihormonell wirksame Substanzen deutlich weiterentwickelt. Diese antihormonelle Therapie hemmt bzw. verlangsamt dabei das Wachstum der Prostatakrebszellen, da diese durch das männliche Geschlechtshormon beeinflusst werden. Unterstützend werden Medikamente zum Schutz des Knochensystems eingesetzt. Daneben kann die Behandlung unter gewissen Voraussetzungen durch eine zielgerichtete perorale Therapie ergänzt werden. Des Weiteren kann eine radioaktive Therapie oder eine lokale schmerzstillende Strahlentherapie schmerzhafter Knochenmetastasen zum Einsatz kommen. Federführend bei der Planung der Systemtherapie ist die medizinische Onkologie.
Während der medikamentösen Behandlung finden regelmässige Untersuchungen mit Ihrem Onkologen statt, um die Wirksamkeit der Behandlung zu überwachen und mögliche Nebenwirkungen zu identifizieren und im Blick zu behalten.
Es ist wichtig zu verstehen, dass eine Systemtherapie darauf abzielt, das Wachstum und die Ausbreitung des Prostatakrebses zu kontrollieren, Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Obwohl eine Heilung nicht mehr möglich ist, können die Fortschritte in der medizinischen Forschung und Behandlung dazu beitragen, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und den Krankheitsverlauf zu kontrollieren.