In der Ostschweiz fehlten bislang geeignete Einrichtungen, die Patientinnen und Patienten mit komorbiden Störungen gezielt (psycho-)therapeutisch behandeln. Ziel ist es, die Zahl der Thurgauer Patientinnen und Patienten, die ausserkantonal behandelt werden müssen, zu verkleinern. Aufgrund des wohnortnäheren Angebots und geringerer Wartezeit soll die Schwelle zur Aufnahme einer indizierten und nachhaltigen Behandlung verringert werden. Der Kanton bewilligte hierfür einen provisorischen Leistungsauftrag für ein 2-jähriges Pilotprojekt.
Im Vorderhaus - direkt am Bodenseeufer gelegen - werden als Ergänzung zum bestehenden Therapieangebot der Station S2 bis zu 14 weitere Behandlungsplätze angeboten. Die Stationserweiterung ReThur wird vom Leitenden Arzt für Abhängigkeitserkrankungen PD Dr. med. Marc Vogel und S2 Stationsleiter Stefan Zahs dual geführt. Das interprofessionelle Behandlungsteam besteht aus Ärzten, Pflegefachpersonen, Sozialdienst, Spezialtherapeuten und einem Genesungsbegleiter.
Das Therapieangebot richtet sich an volljährige Patientinnen und Patienten mit einer Abhängigkeitserkrankung von illegalen Substanzen. Das therapeutische Konzept der Station S2 ebenso wie von ReThur basiert auf einer Recovery-orientierten, partizipativen Grundhaltung auf Augenhöhe mit den Patientinnen und Patienten. Hierbei werden nicht die Defizite, sondern die bestehenden Ressourcen und Genesungspotenziale in den Vordergrund gestellt und gefördert.