Psychosomatik
Die psychosomatische Medizin ist ein Angebot der medizinischen Klinik und orientiert sich an einem biopsychosozialen Modell von Gesundheit und Krankheit.
Körperliche Erkrankungen und Beschwerden werden häufig durch psychische und/oder psychosoziale Faktoren mitverursacht oder verstärkt. Der Umgang mit Patienten mit somatischen, psychischen und psychosozialen Problemen erfordert ein psychosomatisches, respektive biopsychosoziales Denken. Gerade in einem "somatischen" Akutspital ist die Psychosomatik eine wichtige Ergänzung zum bestehenden breitgefächerten Angebot.
"Psychosomatik ist eine Betrachtungsweise die nicht etwa dem körperlichen weniger, sondern dem seelischen mehr Beachtung schenkt." (Weiss & English, 1943)
Im Zentrum stehen Patientinnen und Patienten mit somatischen Erkrankungen, bei denen sich nicht allein körperliche Ursachen finden lassen und die von Angst, Depression und psychosozialen Stressoren begleitet werden. Dazu gehören:
- körperliche Erkrankungen verstärkt duch psychosoziale Faktoren
- komplexe Schmerzerkrankungen
- Erschöpfungszustände
- Anpassungsstörungen
- Essstörungen
- Verarbeitungsprobleme bei schweren Erkrankungen
Das Angebot ermöglicht, psychosomatische Prozesse frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Unter Vermeidung einer "psychiatrischen Stigmatisierung" soll chronifizierenden Verläufen vorgebeugt werden. Während des stationären Aufenthalts kann die Diagnostik und Indikation für eine ambulante oder stationäre psychotherapeutische Behandlung erhoben werden. Bei Bedarf erfolgen (kurz-) psychotherapeutische und psychopharmakologische Interventionen. In Einzelfällen werden Patienten in der Klinik weiterbehandelt. Daneben sind elektive Zuweisungen mit psychosomatischen Fragestellungen möglich (ggf. in Ergänzung mit Biofeedback/Entspannungstherapie).